Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als der Knoten geplatzt ist. So unmöglich das Verhalten des anderen gewesen war:
Plötzlich habe ich verstanden, was er damit eigentlich bezweckt hatte. Von da an war die Einigung nicht mehr weit.
Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als der Knoten geplatzt ist. So unmöglich das Verhalten des anderen gewesen war:
Plötzlich habe ich verstanden, was er damit eigentlich bezweckt hatte. Von da an war die Einigung nicht mehr weit.
Schon sehr lange interessiert mich, warum Menschen so handeln, wie sie handeln. Welche psychologischen Grundsätze dahinterstecken. Wie unser Verstand die im Bauch getroffenen Entscheidungen rationalisiert und rechtfertigt. Und ich bin überzeugt: Nur die Wenigsten handeln aus Bosheit. Praktisch immer steckt ein Bedürfnis oder ein Wunsch hinter einem Verhalten. Genau das ist eine der wichtigsten Grundannahmen, die angehende Mediatoren verinnerlichen.
Am Rande bemerkt: Das erwarte ich von mir und anderen Mediatoren. Das soll nicht heißen, dass Mediatoren selbst weniger Konflikte haben. Wir sind schließlich auch nur Menschen. Doch wer professionell Konflikte begleiten und lösen helfen will, sollte das genauso mit den eigenen Streitigkeiten tun. Mit den gleichen Methoden und Maßstäben. Das gebe ich auch an die angehenden Wirtschaftsmediatoren weiter, an deren Ausbildung ich in Hamburg bei Anita von Hertel mitwirke.
Den Moment, wenn der Knoten platzt. Aus Gegnern werden plötzlich zwei Menschen, die anfangen zu verstehen: das Verhalten des anderen, den Kern des Konflikts. Denn oft geht es gar nicht um die sachlichen Argumente, die in den Vordergrund geschoben werden, sondern um darunterliegende emotionale Themen. In diesem besonderen Moment dreht sich die gesamte Situation. Und am Ende können beide Seiten als Gewinner dastehen.
Vielleicht geht Ihnen jetzt so etwas durch den Kopf: „Das wäre wirklich zu schön – aber mit meinem Thema und meinem Gegenüber? UNMÖGLICH!“
Glauben Sie mir: Ein solcher Konflikt ist genau richtig für eine Mediation.
„Mensch Jan, Kommunikation ist dein Ding, oder? Du müsstest eigentlich auch deinen Mediator machen.“ Diese zwei kleinen Sätze hörte ich 2004 bei einem Mittagessen und sie sollten mein Leben verändern. Nach einer kurzen Internet-Recherche wusste ich: Das will ich lernen!
Kommunikation durchzieht unseren Alltag. Nehmen Sie beispielsweise meine Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter der Hees riconet GmbH. Seit deren Gründung 1996 kommuniziere ich jeden Tag: innerhalb des Teams, mit Kunden, mit Geschäftspartnern. Diese Kommunikation gelingt immer dann besonders gut, wenn beide Seiten genau hinhören: Was möchte der andere?
Ausbildung zum Wirtschaftsmediator im Jahr 2004 bei Anita von Hertel in Hamburg nach den Richtlinien des Bundesverbandes Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt (BMWA).
Vorstand (2. Vorsitzender) des Vereins „Mediation DACH e.V.“ zur Förderung der Mediation als Instrument der friedlichen und konstruktiven Konfliktlösung.
Stellvertretendes Mitglied „Deutscher Mediationsrat“ der Organisation „Deutsches Forum für Mediation e.V. – Dachorganisation für Mediation in Deutschland“.
Tätig als Mediationstrainer in der Ausbildung von Wirtschafts-mediatoren bei Akademie von Hertel, Hamburg und als Dozent in der Technischen Hochschule Mittelhessen.
Mediator bei der Mediationsstelle Mittelhessen. Die IHK bietet Unternehmen einen Lösungsrahmen für Wirtschaftskonflikte und stellt dafür Ressourcen bereit.
In Herborn als Schiedsperson der Kernstadt (Schiedsamt Herborn I) vom Amtsgericht Dillenburg vereidigt und ehrenamtlich mit den Konflikten der Herborner Bürger befasst.
Der Gesetzgeber fordert es künftig — und professionelle Mediatoren schätzen es sowieso: die Reflexion und Sicherstellung der eigenen Qualität im Rahmen der Mediationssupervision.
Als Geschäftsführer der Hees riconet GmbH in Siegen begleitet er täglich Kunden und Mitarbeiter mediativ und trägt so zu Win-Win-Lösungen im Arbeitsleben bei.