Als ich das erste Mal bei einem Mediator anrief, hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse. In der Rückschau betrachtet war mein einziger Fehler, dass ich diesen Anruf nicht schon viel früher gemacht habe.
Als ich das erste Mal bei einem Mediator anrief, hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich einlasse. In der Rückschau betrachtet war mein einziger Fehler, dass ich diesen Anruf nicht schon viel früher gemacht habe.
Wer noch nie eine Mediation erlebt hat, kann sich den Ablauf nur schwer vorstellen. Was soll denn dabei auch anders sein als bei jeder anderen Auseinandersetzung mit dem Konfliktpartner bisher? Es gab doch schon genug Versuche, sich zu einigen, und alle sind irgendwo steckengeblieben.
Im Vorfeld sind die Zweifel also häufig sehr groß. Bitte legen Sie diese Zweifel einen Moment lang beiseite und geben Sie der Mediation eine Chance Sie müssen nicht überzeugt sein, dass sie für Ihren Konflikt geeignet ist. Vielleicht gehört er tatsächlich vor Gericht. Auch das gibt es.
Aber ich gehe fest davon aus, dass Sie sich besser fühlen werden, wenn Sie sich sagen können: „Ich habe alles Menschenmögliche versucht.“
Das ist der erste Schritt, wenn Sie selbst mitten im Konflikt stecken, oder wenn Sie einen Konflikt innerhalb Ihres Unternehmens beilegen möchten. Schildern Sie mir die Situation und ich beantworte Ihnen alle Fragen zu einem möglichen Vorgehen. Diesen Schritt können Sie sich wahrscheinlich gut vorstellen. Schließlich sind Sie an einer Lösung interessiert.
Dass er mich anruft – und nicht umgekehrt – ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen einer Mediation. Denn sie kann nur funktionieren, wenn beide Seiten aus freien Stücken zustimmen. Auch Ihr Konfliktpartner schildert mir seine Sicht der Dinge und erhält Antworten auf seine Fragen zum Vorgehen.
Diesen zweiten Schritt können Sie sich wahrscheinlich schon fast gar nicht mehr vorstellen. Zumindest dann, wenn Sie noch keine Mediation erlebt haben. Das ist auch völlig normal – wenn Sie den zweiten Schritt vor dem ersten gehen, ist die Wahrscheinlichkeit zu stolpern viel größer. Und es ist auch normal, dass der zweite Schritt noch nicht einmal vorstellbar ist, so lange man den ersten noch nicht gegangen ist.
Nun beginnt der eigentliche Mediationsprozess. Für die meisten Fälle sind ein bis zwei Tage Mediation sinnvoll, um zu einer Lösung zu kommen. Es gibt an dieser Stelle unterschiedlichste Ansätze, die zum Teil mit aufeinanderfolgenden Terminen über mehrere Wochen hinweg arbeiten. Mir ist es lieber, konsequent und gut strukturiert an ca. zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf ein Ergebnis hinzuarbeiten. Auch und gerade in den Fällen, in denen die Zeit für eine gute Lösung knapp ist, machen zwei Termine an aufeinanderfolgenden Tagen Sinn. Denn das, was am ersten Tag besprochen wurde, arbeitet innerlich weiter. So tauchen häufig über Nacht Aspekte auf, die wir im zweiten Termin bearbeiten können. Würden wir das nicht tun, könnten genau diese „Spätmelder“ eine voreilig getroffene Einigung torpedieren.
Am Ende der gemeinsamen Arbeit steht eine Vereinbarung, auf die Sie beide sich einigen. Diese Vereinbarung halten wir schriftlich fest.